- Taimyr
- Taimỵr,Tajmỵr, Name von geographischen Objekten:1) Taimỵr, Taimỵrhalbinsel, nördlichster Landvorsprung des asiatischen Festlands, in Mittelsibirien, in der Region Krasnojarsk im Autonomen Kreis Taimyr, Russland, zwischen der Jenissejbucht der Karasee im Westen und der Chatangabucht der Laptewsee im Osten, durch die Wilkizkijstraße von Sewernaja Semlja getrennt; etwa 400 000 km2, kaum besiedelt; nördlichster Punkt ist Kap Tscheljuskin. Die Halbinsel wird im Norden von einem hügeligen Küstentiefland (bis 485 m über dem Meeresspiegel), im Süden vom seen- und sumpfreichen Nordsibirischen Tiefland eingenommen, dazwischen erhebt sich im zentralen Teil das zum Teil vergletscherte Byrrangagebirge (bis 1 146 m über dem Meeresspiegel) mit dem stark gegliederten Taimyrsee (4 560 km2, 250 km lang und bis 80 km breit, durchschnittlich 2,8 m, maximal bis 26 m tief) an seiner Südflanke, der von der Taimyra durchflossen wird (Zufluss: Obere Taimyra, 567 km; Abfluss zur Karasee: Untere Taimyra, 187 km) und von Ende September bis Juni eisbedeckt ist. Vorherrschend ist Tundra, im äußersten Süden Waldtundra, mit Dauerfrostboden. Die reichen Bodenschätze (Steinkohle, Erdöl, Erdgas, Nichteisenmetallerze) werden bisher nicht genutzt. Etwa 4 Mio. ha der Halbinsel einschließlich ihr vorgelagerten Inseln und Meeresflächen wurden 1993 im Taimyr-Nationalpark unter Schutz gestellt.2) Autonomer Kreis Taimỵr (der Dolganen und Nẹnzen), russisch Tajmỵrskij (Dolgano-Nẹnezkij) awtonọmnyj ọkrug, autonomer Kreis in Mittelsibirien, im Norden der Region Krasnojarsk, Russland, 862 100 km2, 43 000 Einwohner (davon 8,9 % Dolganen, 4,4 % Nenzen, 67,1 % Russen, 8,6 % Ukrainer); Hauptstadt ist Dudinka; umfasst die Halbinsel Taimyr mit der nördlich vorgelagerten Inselgruppe Sewernaja Semlja sowie das südlich anschließende Mittelsibirische Bergland mit Teilen des Putoranagebirges (im autonomen Kreis bis 1 612 m über dem Meeresspiegel) und des Anabarplateaus (bis 844 m über dem Meeresspiegel); der Südwestteil am Jenissej gehört zum Westsibirischen Tiefland. Erwerbsgrundlagen sind Fischfang und Fischverarbeitung, Renhaltung sowie Pelztierzucht und -jagd. In Norilsk umweltbelastende Buntmetallerzverhüttung (besonders Nickel) auf der Grundlage des Erzbergbaus in Talnach; Elektroenergieerzeugung v. a. durch das Wasserkraftwerk Ust-Chantajka an der Chantajka (Leistung 350 MW); Haupthäfen (an der Nordostpassage) sind Dudinka und Dikson.
Universal-Lexikon. 2012.